Mittwoch, 13. April 2011
Albumasar
Albumasar gilt als der Bekannteste unter den arabischen Astrologen. Das liegt vermutlich daran, dass seine Werke im 12. Jahrhundert ausnahmslos ins Lateinische übersetzt wurden. Albumasar lebte von 787 bis 886 in Bagdad und war Mathematiker, Philosoph und Astronom, was für Astrologen damals durchaus üblich war. Er erweiterte den Fixsternkatalog des Ptolemäus um Beteigeuze, Aldebaran und zahlreiche andere Fixsterne. In seinem Standardwerk "The Greater Introduction To Astrology" formulierte Albumasar eine ausführliche naturphilosophische Rechtfertigung seines Fachs.

Tierkreiszeichen Krebs und herrschender Planet Mond

Außerdem verfasste er ein Buch über die Stundenastrologie und schrieb über die sogenannten "Revolutiones Annorum", eine bei den Arabern weit verbreitete Form der Geschichtsschreibung auf Basis der großen Konjunktionen von Jupiter und Saturn.



Samstag, 5. März 2011
Johannes Campanus
Der Mathematiker und Astronom Johannes Campanus, der eigentlich Giovanni Campano hieß und von 1233 bis 1296 im italienischen Novara lebte, ist ein gutes Beispiel, um die gesellschaftliche Position und Rolle eines Intellektuellen im ausgehenden Mittelalter besser zu begreifen.

Campanus war Kaplan unter Papst Urban IV. und er war persönlicher Hausastronom von Papst Bonifatius VIII. Die Päpste früherer Jahrhunderte waren also der Astrologie nicht grundsätzlich abgeneigt. Als Gelehrter übersetzte Campanus mathematische und astronomische Bücher der klassischen Antike ins Lateinische. Seine Übersetzung der Elemente von Euklid wurde 1482 als erste Euklidausgabe gedruckt.

Der Astronom erfand außerdem zahlreiche Geräte, um die Bewegung der Planeten zu veranschaulichen und er schuf eine noch heute benutzte Häuserkonstruktion, die Campanus-Häuser. Auch einige astrologische Schriften von Campanus sind überliefert.

Sogar ein Mondkrater ist nach ihm benannt.



Sonntag, 13. Februar 2011
Kopernikanisches Weltbild
Nikolaus Kopernikus lebte von 1473 bis 1543. Er revolutionierte die bis dahin gültige Vorstellung, dass die Erde Mittelpunkt des Weltalls ist.
Bereits 1502 begann Kopernikus mit der Ausarbeitung seiner Theorie, derzufolge nicht die Erde, sondern die Sonne im Zentrum steht.

Fast 30 Jahre brauchte der Astronom, um das heliozentrische Weltbild mathematisch so zu entwickeln, dass es dem geozentrischen Weltbild des Ptolemäus ebenbürtig war. Seine Erkenntnisse fasste Kopernikus in einem Werk zusammen, das 1543 unter dem Titel " De revolutionibus orbium coelestium" erschien.

In diesem Buch erklärte er, dass die Sonne das Zentrum des Weltalls bildet und die Planeten sich auf kreisförmigen Bahnen um die Sonne bewegen. Nach Merkur folgen Venus und die Erde mit dem Mond, der um die Erde kreist. Darauf folgen Mars, Jupiter und Venus. Nach außen wurde das heliozentrische Weltbild von einer Fixsternsphäre abgeschlossen.

Damit hielt Nikolaus Kopernikus trotz seiner sensationellen Entdeckung in Teilen am alten griechischen Weltbild des Ptolemäus fest.

1543 starb Kopernikus, in einer Legende wird berichtet, dass ihm ein reitender Bote aus Nürnberg kurz vor seinem Tod das erste Exemplar des gedruckten Buches überreichte. Die Verbreitung und weitere Entwicklung seiner revolutionären Idee durch Tycho Brahe und Johannes Kepler erlebte er nicht mehr.